Wednesday, 5 July 2006

*Zerreißprobe*

Herjeh, das Spiel, das ich auf keinen Fall haben wollte, fand nun statt: Deutschland – Italien.

Entgegen meiner sonst durchschlagenden Italienliebe und der recht anti-deutschen-Einstellung betrat ich den Biergarten mit einem Gefühl von Patriotismus. Ja, ich wollte, dass wir gewinnen. Schließlich hatten die Italiener bisher nichts Großartiges geleistet und –viel wichtiger- diese WM findet in Deutschland statt. Es ist unsere WM.
Doch als mich die Buh-Rufe der Deutschen nicht einmal der italienischen Hymne lauschen ließen, kam Sympathie für die Minderheit hoch. Und aus Trotz fieberte ich nun mit dem einzigen Italiener in unserer Runde mit. Dazu sollte gesagt werden, dass der Rest von uns aus Deutschen und Spaniern bestand, wobei einige Spanier sogar im Deutschland-Trikot erschienen waren.

Meine Unterstützung während des Spiels sah übrigens folgendermaßen aus:

Sms aus Italien: Per chi terrai? Italia spero!!!!!!
Sms aus Spanien: Forza Germania!
Sms aus Berlin: Schwalbenkönige, Heulsusen und Simulanten. Echt kacke wie die (Italiener) spielen.

Als dann das erste Tor fiel, fand ich’s einfach nur cool. Beim zweiten wurde mir allerdings bewusst, dass damit das Aus für Deutschland feststand, was mir wiederum auch nicht recht war. Doch das wehmütige Gefühl im Bauch vergaß ich schnell, als ich einen Blick auf unseren Italiener warf. Dieser hatte seinen Oberkörper einfach nur nach vorn fallen lassen und stieß nun langsam, immer und immer wieder, mit dem Kopf auf den Tisch. Umzingelt von Deutschen durfte er seinem Jubelgefühl nicht vollen Ausdruck verleihen. Der Ärmste. Freude, die man nicht teilen kann, ist doch nur halb so schön.

Am Nachbartisch hörte ich übrigens folgendes: Scheiß-Italiener. Ich gehe nie wieder Pizza essen. Nun ja, wenn das die Lösung ist…Junge, damit bestrafst Du Dich doch nur selbst.

Bestraft wurde ich übrigens auch, vielleicht weil ich nicht 100% hinter Deutschland gestanden hatte. Jedenfalls landete auf der Rückfahrt ein Ellenbogen auf meinem Wangenknochen und mein Kopf an einer Glasscheibe. Ich bin mir heute nicht ganz sicher, ob ich einen Kater oder eine Gehirnerschütterung habe.

Der Weg zur Uni heute war übrigens trotz Sonne sehr bedrückend. Allgemeines Schweigen und enttäuschte Gesichter. Doch dem konnte ich mit einem Seminar zur italienischen Sprachwissenschaft entfliehen, in dem studiumsgemäß viele Italienfans zu finden waren ;-)
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