…und da heißt es, Frauen können keine Geheimnisse bewahren.
In zwei Wochen beehrt mich
Giusi mit seinem Besuch, und wir werden bei einem Konzert auf drei Freundinnen von mir stoßen. Freundinnen, die nicht wissen, dass ich blogge. Also, woher kennen wir uns? Aufgrund seiner Herkunft liegt Mailand nahe, aber zwei der Mädels haben selbst eine zeitlang dort gewohnt, so dass ich ihnen also schon von ihm erzählt hatte. Die Mädels wissen auch, dass ich den Herrn nicht persönlich kenne. Wir brauchen also irgendeine coole story, von irgendeinem gemeinsamen Bekannten…
Vor drei Jahren hatte ich das Mailand-Praktikum in der Tasche, lernte für die Zwischenprüfung und klärte letzte Details mit dem Erasmus-Büro.
Vor zwei Jahren verbrachte ich den letzten Monat in Mailand, in der Nacht vom 18. zum 19. Juli erzählte mir der señorito etwas von Weblogs, und ein paar Stunden später schrieb ich meinen ersten Beitrag.
Vor einem Jahr brach ich mit 32 Kilo Gepäck und 6 Kilo mehr auf den Rippen nach Madrid auf. Den señorito in der Folgezeit mal mehr und mal weniger an meiner Seite.
Dieses Jahr tippe ich in Berlin. Der señorito wollte auch hier sein, seine Beförderung führte jedoch zum Streichen des Urlaubs.
Was das nächste Jahr bringen wird? Ich weiß nur, dass ich weder Student noch in Berlin sein werde. Und ich werde bloggen. Der Rest ist ungewiss. Mit Job oder ohne? In Deutschland, Italien oder Spanien? Mit señorito oder ohne?
You're weird, in tears, too near and too far away,
He said, "Saw red," went home stayed in bed all day,
Your t-shirt's dish dirt,
Always love the one you hurt
It's a crack, I'm back yeah standing
On the rooftops shouting out,
Baby I'm ready to go
I'm back and ready to go
From the rooftops shout it out
Republica: Ready To Go
Kompliment des Wochenendes: Your eyebrows are so beautiful. (?!?)
Dieser Däne wiederholte es s i e b e n Mal.
Ich bekomme heute Besuch aus Wien. Nein, es handelt sich um keine Bloggerin, sondern um eine junge Frau, die, wie ich, vor sieben Jahren für ein Jahr in Mailand lebte. Warum ich Ihnen das erzähle? Nun, Sie kennen doch meine die Zufälle des Lebens. Ich bin mir sicher, dass irgendwer von Euch Österreichern dieses Mädchen irgendwie kennt. Somehow. Strengt Euch mal an!
14.07.2007 Konzert: Orishas
Im Rahmen des Sommer-Festivals
popdeurope werden uns die Ohrbooten (Berlin), Orishas (Kuba) und Rocé (Frankreich) präsentiert.
Wann: ab 19 Uhr
Wo: Arena (Badeschiff und Hoppetosse)
Außerdem dabei die DJ's von
La Regla und
Mundomix.
Alles zusammen ca. 18 Euro.
Ich habe die 25 überschritten, keine eigene Wohnung, keinen richtigen Job und eine halbe Beziehung. In meinem Freundeskreis haben zumindest manche ihr Studium beendet, doch vom "Erwachsenenleben" sind auch sie weit entfernt. Ich kenne nur ein verheiratetes Pärchen und niemanden mit Kindern. Ernsthafte Beziehungen sind ein paar dabei, doch das Single-Leben herrscht vor.
Früher war das anders. Und ich glaube, dass sich Eltern oder Großeltern deshalb um uns sorgen. "Mitte oder sogar Ende 20 und immer noch nichts Richtiges." Ich genieße diese Freiheit. Aber sie beunruhigt natürlich auch. Wir werden nicht jünger und diese Welt hält nur wenig Gutes für uns bereit. Warum meinen dann die älteren Leute, immer wieder darin stochern zu müssen? Glauben Sie wirklich, nur weil wir das Privileg haben, (äußerlich) sorglos zu leben, weil die Verantwortung (noch) relativ gering ist, machen wir uns keine Gedanken über die Zukunft? Können Sie sich nicht vorstellen, dass es jedes Mal einen tiefen Stich in der Herzgegend gibt, wenn die Frage nach der "richtigen Beziehung" kommt (schlimmer noch, nach Hochzeit oder Kindern). Können Sie sich nicht vorstellen, dass sich unser Magen dreimal im Looping dreht, wenn die Frage: "Und was willst Du nach Deinem Studium machen?" erfolgt?
Heute ist nicht gestern. Wir sind selbst noch anders aufgewachsen. Ich weiß nicht wie es funktioniert, ich sehe nur bei denen, die bereits fertig sind, dass es schlecht funktioniert. Haben die "Älteren" keine Arbeit, können sie sich meist am Partner anlehnen, und ich meine nicht finanziell. Dafür fallen sie auch noch in ein relativ gutes Sozialsystem. Haben wir, die "neue Generation" nichts, stehen wir allein da.
Was alles so abenteurerisch, rebellisch, freiheitsliebend und aufregend aussieht, mag am Anfang so sein, doch irgendwann machen wir nur noch "eine Tugend aus der Not". Was bleibt uns auch übrig?
Und wenn wir erst an eine noch spätere Zukunft denken, flippt das Körperbefinden völlig aus. Wir wissen, dass wir keine Rente bekommen werden, aber können aufgrund der Umstände (noch) nicht (oder nie?) vorsorgen. Das ist durchaus Grund zur Sorge, denn teilweise sind wir bereits um die 30. Wann sollen wir anfangen? Wenn es zu spät ist?
Dazu unser ehemaliger Ostdeutschland-Status. Während die "Westfamilien" zumeist irgendein Eigentum zur Sicherheit haben, gibt es bei uns "Ossis" nichts.
Liebe Erwachsenen, Ihr könnt mir also glauben: Wir sorgen uns und wie wir das tun. Vorwürfe, dass wir ewig studieren und dann in der Weltgeschichte herumreisen sind unangebracht. Die heutigen Universitäten lassen kein schnelles Studium zu und das Jobben nebenbei sowieso nicht. Was das angebliche Herumtingeln betrifft: Ich kenne ein paar Mädels, die monatelang arbeitslos in Berlin saßen. Dann zogen sie los. Eine zum Beispiel als Animateurin auf eine sonnige Insel, Hauptsache Geld und Arbeit. Sie hatte hier nichts, trotzdem gab es Menschen, die das Verhalten mit: "Na ist ja typisch für die Jugend, Party und Palmen" kommentieren musste. Dabei war das nur der Anfang. Sie wollte nicht tatenlos rumsitzen. Und ist sie ihren Weg gegangen. Wie ich schon sagte: "aus der Not eine Tugend machen".
Alles, was meine Generation hat ist nichts. Das ist positiv, wir sind frei und können machen, was wir wollen. Doch irgendwann wollen wir das gar nicht mehr. Und müssen trotzdem. Weil wir nichts und niemanden haben. Neid ist also unangebracht.
Gebt mir eine Scheibe Vollkornbrot mit einer Scheibe Aufschnittkäse und der Schluckauf kommt, bevor der erste Bissen zu Ende gekaut ist.
Das Magisterstudium wurde abgeschafft. "Werdet endlich fertig", heißt es. Doch wie?
Diesen Monat gebe ich meine Magisterarbeit ab, dann folgen sechs Monate Prüfungen.
Im August und September werden wegen Sommerpause keine angeboten. Im Oktober muss ich dann bis Mitte des Monats warten, weil die schriftliche Prüfung vor der mündlichen erfolgen soll und nur ein Mal im Monat stattfindet. Eine Woche später wollte ich die mündliche zu diesem Fachbereich ablegen, doch die Profs brauchen drei Wochen zur Korrektur der schriftlichen. Dann erst darf ich die mündliche machen. In diesem Schneckentempo geht es anschließend in den anderen Fächern weiter. Klausuren gibt es nur alle vier Wochen und dann folgen (mindestens) drei Wochen Wartezeit bis man an die mündliche darf. Bravo. Ich sollte und wollte im Dezember fertig sein, doch mit diesen Steinen im Weg wird es wohl nichts vor März. So kann ich auch noch brav für die nächsten zwei Semester blechen.
Ein Hoch auf die Massenunis und deren "faule" Langzeitstudenten.
Vor circa zwei Jahren schickt mir der
Baron etwas aus seinem Barcelona-Urlaub. Einfach so. Ich wiederum erfragte dann beim
aiiiia die Adresse des
möchtegern edlen Herren, um ihn ebenfalls zu beglücken und steckte bei dieser Gelegenheit auch etwas für den Adressenübermittler ins Paket.
Vor ein paar Monaten sendete mir der
Twoblog eine schokoladige Kleinigkeit. Ich bedankte mich
lediglich mit zwei Postkarten.
Auch eine
Madridbloggerin hat mich päckchenmäßig überrascht.
Ich mag dieses „Bloggerwesen“. Man bereitet sich gegenseitig kleine Freuden, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Vor einigen Monaten schickte mir
Nessy im Rahmen eines Bloggerstöckchen ein Päckchen:
Dies will ich nun
endlich fortführen. Die liebe Nessy erhält auf jeden Fall etwas zurück, und außerdem möchte ich
Miaka eine kleine Freude machen. Wenn Ihr zwei also so gut wärt, mir Eure Adressen zukommen zu lassen, dann könnt ihr
hoffentlich bis spätestens Mitte August mit Post rechnen.