Gestern auf Partie in Berlin meine Mitbewohnerin aus Mailand getroffen, zufällig. Aber das glaubt mir ja sowieso niemand mehr...

Letzten Freitag dachte ich, jetzt geht’s bergab. Ich werde alt.
Da haben wir den Geburtstag eines Freundes gefeiert. Viele Themen kreisten bereits um den Job, oder aber um Diplomarbeit und Abschlussprüfung. Einer aus unserem Kreise kam wesentlich später. Aber oh mein Gott. Wo war der Skater und Surfer hin, den wir kannten??? Stattdessen betrat ein in Anzug gehüllter Geschäftsmann das Lokal. Er kam direkt von seinem Praktikum in Marseille. Flug und Taxi wurden selbstverständlich von der Firma gezahlt. Was soll das? Gestern doch noch haben wir mühevoll gerechnet, ob das Geld für einen weiteren Cocktail reicht oder ob wir auf Bier umschwenken müssen und jetzt fährt man Taxi???

Samstag dann der nächste Schock. Ich war beim Berliner Oktoberfest. Wir haben von Anfang an auf den Bänken getanzt und einfach nur Spaß gehabt. Aber wie geht das? Die Band hat doch die Lieblingslieder meiner Mutter gespielt. Warum um Himmels Willen singe ich da begeistert bin? Und auch sonst…das Publikum um uns herum…na ja…die waren doch alle 10 Jahre älter als wir…

Aber dann. Dann kam die Erlösung.

Oktoberfest endet ja bereits Mitternacht. Wir also Spontanentscheidung noch tanzen zu fahren. Die älteren Kollegen meiner spanischen Freunde haben schnell schlapp gemacht. Doch eine tapfere und ich haben uns bis um 6 Uhr auf der Tanzfläche getummelt. Ja, bis um 6. Man bedenke jetzt bitteschön, dass wie bereits um 20 Uhr auf Holzbänken rumgehüpft sind.

Ich bin also doch noch jung?

NEIN *argh*

Nur mühevoll schleppte ich mich nach Hause und litt den gesamten nächsten Tag.

In der Liebe da gibt es das große Feuer. Kribbeln pur. Wow!
Aber am Feuer kann man sich schnell verbrennen. Die Flammen bereiten Schmerzen. Große Schmerzen. Doch nur durch solch feurige Leidenschaft ist absolute Erfüllung zu finden.

Demgegenüber steht das kleine Flackern. Es ist nicht vollkommen, denn es ist nur klein. Brodelt so vor sich hin. Aber es währt lange, vielleicht ewig. Und man kann sich nicht so stark verbrennen wie an den lodernden Flammen.

Worauf kann man eher verzichten?

Ich kann mit den kleinen Funken nichts anfangen. Leider. Da herrscht Unzufriedenheit vor. Dann lieber Alleinsein, Leben genießen und auf das Große warten.
Aber das Große funktioniert irgendwie nie. Macht nur unglücklich. Tut weh.
Möchte mich nicht mit dem winzigen Flackern zufrieden geben müssen. Klingt so nach Notlösung. Ich wehre mich. Aber wie lange noch?

Feuer oder Glut?
Flammen oder Flackern?
Kurze Vollkommenheit oder ewige Unzufriedenheit?
Schmerz oder Gleichgültigkeit?

Ich hab den Schmerz gestern beendet. Dabei ist es Liebe. Nein – WAR. Werd jetzt ganz viel Wasser auf die Flammen gießen. Oder die Feuerwehr rufen. Oder so.

Jeder, der einen Drahtesel besitzt, muss früher oder später feststellen, dass alle Illusionen umsonst waren. Die Welt ist einfach grausam. Ja das ist sie. Bei mir kam diese Erkenntnis in Italien.
Als mir mein Lieblingsgefährte weggenommen wurde. Mafiosi!!! Dass das passieren kann, ist logisch. Dass die Wahrscheinlichkeit in Italien recht hoch ist, war mir auch klar. Aber so niederträchtig wie das passiert ist...Tz!!! Grosse beleuchtete Strasse, direkt vor der Diskothek angeschlossen...wir waren nur zum Aperitivo dort, das heißt sind schon Mitternacht wieder gegangen...Fahrräder meiner Mitbewohner noch da...nur meins weg...vor den Augen von ca. 50 Personen, die auf Einlass warteten...und wieso ausgerechnet mein Rad? Das hat doch außer dem "normalen" Schloss noch ein integriertes am Hinterrad. Der Dieb konnte sich also nicht mal schiebend davon schleichen sondern musste es auf die Schulter nehmen. Pah!!!

Letzte Nacht war sehr bestürzend. Eher abstürzend.
Ich saß in eine Ryanair-Maschine mit nur fünf Insassen. Plötzlich Höhenverlust. Ich sah die Baumwipfel immer näher kommen. Dann ging alles ganz schnell. Aufprall. Zwei Personen überleben. Ich dabei.
Um trotzdem an mein Ziel zu kommen, startete ich kurz darauf einen zweiten Versuch. Konnte wieder ganz deutlich erkennen, dass es sich um Ryanair handelte. Dabei bin ich doch außerhalb der Traumwelt Airberlin-Nutzer…anyway… Kurz nach dem Start fing es bereits an zu rattern. Diesmal jedoch konnte uns der Pilot vor dem Absturz mit einer Notlandung auf einem Teich (ja auf einem Teich) retten.
So, jetzt bitteschön Traumdeutung!

Ich werde von Zufällen verfolgt!!!
War gestern bei so’ner coolen Liveband. Unter meinen Begleitenden war auch eine Italienerin. Diese hat zuvor auf der Strasse einen Landsmann kennen gelernt und den kurzerhand mitgenommen. Ich selbst habe vorher noch meinem-von-mir-an-anderer-Stelle-bereits-erwähnten-spanischen-Kurzzeit-Mitbewohner Bescheid gesagt. Und? Ihr Italiener und mein Spanier sind in dem gleichen Sprachkurs. Außerdem brachte der besagte Spanier eine französische Freundin mit, die…wie solls auch anders sein…bei mir um die Ecke wohnt.
Und um das ganze jetzt noch abzurunden…ich war neulich mit der Italienerin in einer Location. Kommt vor. Nachdem ich mich bereits auf mein Fahrrad geschwungen hatte um Richtung Heimat zu reisen, hat sie dort einen Deutschen kennen gelernt. Nichts Besonderes möchte man meinen. ABER…wie später herauskam, hat dieser Herr auch ein Jahr in Mailand verbracht…und wir haben uns dort sogar mal flüchtig kennen gelernt.
Also ich weiß ja nicht. Langsam halte ich es für eine geheime Verschwörungstheorie, dass Berlin eine Großstadt sei. Beweise hab ich ja bereits, Motive fehlen noch.
Und ich mag mir gar nicht vorstellen wie das Leben auf einem Dorf sein muss…kann man da eigentlich ungeschminkt, zerknautscht und zerknittert, mit fettigen Haaren und dreckigen Klamotten nur mal eben in den Supermarkt flitzen um Milch zu holen…ohne dabei entdeckt zu werden?

Irrlauf im Amtslabyrinth letzte Woche
Bürgeramt I --> Finanzamt --> Bürgeramt I --> Bürgeramt II --> Bürgeramt I
Jedes Mal Knopf drücken, Nummer ziehen und warten.
Warum einfach wenn’s auch kompliziert geht?

Sind Personen, die ständig in der Weltgeschichte tingeln, besser dran als andere?
Schliesslich werden sie werden oft beneidet.
Aber sind sie in Wahrheit nicht einfach nur Menschen, die nicht wissen was sie wollen? Wohin in ihrem Leben? Wohin mit ihrem Leben?
Ich wünsche mir so oft "zu Hause" doch einfach nur glücklich zu sein. Dann wäre alles viel einfacher.
Einbildung?

Keine Ahnung was mich erwartet. Morgen gehts ab zum Oktoberfest. Mein erstes Mal.
Hat jemand Überlebenstipps???

Ich muss hier jetzt einfach noch eben vom Thema abweichen und ganz stolz anführen, dass ich in den letzten Tagen in drei Beiträgen erwähnt wurde. Jaaaaa, es geht aufwärts ;-)
Und zwar hier, da und dort.
Und das wo ich knapp vor der 1000-Klick-Grenze stehe!


Servus!

Diese Woche kam ich aus dem Urlaub zurück.
Fuhr aufgeregt vom Flughafen zu meiner Wohnung. Drehte den Schlüssel mit Herzklopfen im Schloss herum und drückte die Klinke herunter.
Dahinter würde ich nun gleich meine neue Mitbewohnerin sehen. Wie aufregend.
Das erste Beschnuppern verlief sehr angenehm. Und -schwuppdiwupp- sind wir drin in unserem Wohngemeinschaftsleben. Und ganz schnell wird aus zwei fünf gemacht. Da wäre ihr Freund, der erst ab Oktober ein eigenes Dach über dem Kopf hat. Dann noch der Spanier, den die beiden von ihrem Erasmus-Aufenthalt in Madrid mitgebracht haben. Er wird ein Jahr in Berlin verbringen und ist noch auf Wohnungssuche. Dieser quasi-Obdachlosenzustand beeindruckte eine seiner Freundinnen von zu Hause gar nicht. Die besucht ihn nun erstmal. Hier bei uns.
Da kommt so richtig Leben in die Bude!